Jetzt sind es 100

Seit dem Valentinstag 2021 gibt es diesen Blog. Und das hier ist die 100ste Geschichte. Ein willkommener Anlass ein wenig zurückzublicken und sich feierlich auf die nächsten 100 einzustimmen.

 

Für einen Blogneuling wie mich waren die Vorbereitungen für den Start schon eine ziemliche Herausforderung – Software auswählen, Layout gestalten, Systematik ausdenken. Ein lieber Freund hat mich dabei mehr als tatkräftig unterstützt. Die ersten Geschichten erblickten dann am 14. Feber 2021 das Licht der Öffentlichkeit. Neben dem Hauptthema gibt es auch Sidesteps, das sind vorzugsweise nicht relevante Zusatzinformationen. Wie hier zum Beispiel der Valentinstag. Er geht auf eine Legende des besagten Heiligen zurück, dem wie dem Christophorus aus einer anderen Geschichte der Ehrenstatus abhandengekommen ist. Sein Leben ist wohl legendär, aber historisch mehr als fragwürdig. Er soll im 3. Jahrhundert in Rom trotz kaiserlichen Verbots Liebespaare getraut und sie mit Blumen beschenkt haben. Dafür – also für die Trauungen – wurde er enthauptet. Ein Jahrtausend später taucht das Fest in Frankreich und England auf, wird über Auswanderer nach Amerika exportiert und kommt mit den US-Soldaten im 2. Weltkrieg auch zu uns. Daraus wird später eine beispiellose kommerzielle Erfolgsgeschichte. So geht ein Sidestep, wenn man halt schreibt und nicht gerade boxt oder tanzt.

 

Es gibt sogar eine Blog-Statistik, fast so undurchschaubar wie die Welt der Kryptowährungen. Das dürfte an den Cookies liegen oder an Google. Besuche und Seitenaufrufe zählen, wenn mehr als die technisch notwendigen Cookies akzeptiert werden. Das bisherige Ergebnis: knapp 5000 Besuche und doppelt so viele Seitenaufrufe. Nur so zum Vergleich: Cristiano Rinaldo hat auf Facebook Follower jenseits der 100 Millionen-Grenze. Favorit unter den Geschichten ist der Rennwagen auf dem Schlossberg. Das bedeutet, es gibt nicht nur treue Stammleserinnen und -leser, sondern auch Zufallsbekanntschaften.

 

Die Geschichten haben immer auch einen persönlichen Bezug. Da kann es durchaus vorkommen, dass ich etwas Passendes koche wie zur Geschichte über den Grazer Panther. In der ersten Euphorie, die immerhin mehr als 1 Jahr anhielt, gab es jede Woche eine neue Veröffentlichung. Jetzt sind es eher 2 Wochen-Abstände. Denn wie heißt es so schön, gut Ding braucht Weile. Übrigens lautet das Original im Simplicissimus von Grimmelshausen aus dem Jahr 1669: „Gut Ding will Weile haben und vortreffliche Sachen werden ohne große Mühe und Arbeit nicht erworben“. Auch ein Sidestep-Beispiel (mit verstecktem Eigenlob). 

 

Natürlich gibt es auch motivierende Reaktionen. Dabei ist der Kontakt nicht so einfach mit einem „gefällt mir“-Button zu erledigen, sondern nur mit einem altmodischen E-Mail. Ein nettes solches kam an meinem Geburtstag an – von einem Paar aus Kassel, das auf einer Donauschiffsreise am gleichen Tisch saß. Sie hatten die Geschichte über die roten Blätter gelesen, indem ich verrate, dass der Tag des Weihnachtssterns auch mein Geburtstag ist. Es gibt auch immer wieder Anregungen und Tipps für Geschichten.

Und dann gibt es auch noch all jene, die mich unterstützen. Meist öffentliche Stellen, wenn ich Informationen brauche. Immer treffe ich auf unglaublich nette Menschen. Auch das tut gut. Und das private Umfeld sowieso. Es liefert Fotos oder Zeichnungen oder stellt sich für Erlebnis-Stories zur Verfügung. So wie meine beiden Wahlenkelkinder bei der Stadtpark-Schnitzeljagd.

 

Die Geschichten enthalten manchmal Anregungen und Ideen, die dann der Verwirklichung harren. In der Rennwagen-Geschichte geht es um ein Versprechen, das ich meinem Cabrio gegeben habe. Und tatsächlich war ich voriges Jahr mit ihm endlich an der Côte d'Azur. Den Knirps aus der Fundbüro-Geschichte habe ich mir auch gekauft (und wieder verloren) und den Ring von Oktavia Aigner-Rollet abgemessen. Sie war 1.55 cm groß.

 

Und so hoffe ich, dass nicht nur ich Spaß am Schreiben habe, sondern auch die Blog-Besucherinnen und -besucher sich von den Geschichten inspirieren lassen. Und dass das noch lange so bleibt. 

 

 

Bildnachweis für den 100er: Klyaksun