Putzige Wesen im XXL-Format

Normalerweise sind sie ziemlich klein, aber auf einem Graffiti am Haus Kalvariengürtel 67 in der Nähe der Wienerstraße tummeln sich 10 riesige Eichhörnchen umgeben von Nüssen, Gräsern und einem Frauengesicht. 

 

Leider gibt es auch im Kleinformat nur 10 davon im Stadtpark, obwohl sogar Nadelbäume extra für sie gepflanzt wurden. Der Bestand auf dem Schlossberg ist nur wenig größer. Auf der Fassade des Well.Come Centers sind sie jedenfalls nicht zu übersehen. Das Streetart Projekt haben die Saubermacher Gründer Margret und Hans Roth initiiert, im Gebäude sind verschiedenste Firmen eingemietet. Wahrscheinlich steigt beim Anblick der Eichkätzchen nicht nur die Stimmung, sondern auch die Lust auf Nüsse. Das ist für den Büroalltag gut, denn wir wissen ja, dass Nüsse positive Auswirkungen auf die Leistungsfähigkeit des Gehirns haben. Die auffallende Wand wurde von Carola Deutsch gestaltet, einer bekannten Grazer Künstlerin, die erst kürzlich Gast in einer Blog-Geschichte war.

 

Was können Eichhörnchen eigentlich noch außer entzückend aussehen? Vorausplanen für schlechtere Zeiten, sich leicht und wendig bewegen, harte Nüsse knacken, neugierig sein und das Umfeld aufmerksam beobachten. Da können wir uns doch einiges abschauen. Wir bekommen sie in Graz allerdings nur selten zu Gesicht. Wenn wir aber eines entdecken, hebt der Anblick nachweislich unsere Stimmung.

 

Ich teile mit den Eichkatzerln die Vorliebe für Nüsse, Kerne und Samen. Ein entsprechender Vorrat ist immer vorhanden. Für die possierlichen Nager kommen natürlich nur einheimische Sorten in Frage. Meine Lieblinge, die Cashewkerne, sind leider weit gereist. Die Elfenbeinküste ist der größte Produzent gefolgt von Indien. Die Ernte ist extrem mühsam und sogar mit Gesundheitsrisiken verbunden. Also doch lieber Walnüsse? Am besten auch die nur auf dem Bauernmarkt einkaufen, denn sonst kommen sie mit hoher Wahrscheinlichkeit aus China oder Kalifornien.

 

Auch die Graffitis und die Streetart kommen ursprünglich von weit her. In den 1960er Jahren ist diese Kunstrichtung in New York entstanden. Bei uns in Graz sind die kreativen Wandmalereien im öffentlichen Raum erst in den letzten Jahren so richtig heimisch geworden. Sie bereichern auf vielfältige Weise das Stadtbild, manche sehr auffällig, manche eher unscheinbar. Und manche sind leider Schmierereien, deren Entfernung eine Menge Geld kostet. Für die vielen sehenswerten Varianten gibt es sogar Routenvorschläge im Internet. Oder man behält die Umgebung wie ein Eichhörnchen immer im Blick und freut sich über jede neue Entdeckung. Oder bucht eine Streetart Führung. Ruth Nezmahen von Discover Graz hat ein Video darüber auf ihrer Website veröffentlicht. Diese Kunstform selbst auszuprobieren, geht auch - bei einem anschließenden Workshop. Ich will das unbedingt machen, hoffentlich finden sich Interessierte aus dem Freundes- und Leserkreis …

 

 

Mehr über Carola Deutsch und das Streetart Projekt Eichhörnchen: https://www.decasa.at/hansi-zuwachs-332 * Zwei Streetart Wanderwege (je 20 km): streetartbooks.eu/blogs/news/street-art-guide-graz-wanderwege * Führung Streetart in Graz (90 Min): discovergraz.at/tours/streetart-in-graz/ * Die Ernte von Cashewkernen: www.youtube.com/watch?v=hBkgvPvhw2w