Ein eigenes Büro für Weihnachtslieder

Das gibt es nur in Graz und das seit mittlerweile 30 Jahren. Auch wer nur Textteile oder die Melodie eines Liedes kennt - das Team vom Büro für Weihnachtslieder des Steirischen Volksliedwerkes hilft garantiert und gerne.

 

Zu Weihnachten wird mehr gesungen als im übrigen Jahr. Singen gehört zum Weihnachtsfest, auch wenn es nur das weltberühmte Stille Nacht ist. Am 24. Dezember 1818 erstmals in Oberndorf bei Salzburg aufgeführt, ist es immaterielles UNESCO-Kulturerbe. Das Büro für Weihnachtslieder in Graz hat im Advent 1991 erstmals seine Türen geöffnet. Eva Maria Hois, Musikwissenschaftlerin und Büroleiterin ist stolz auf die Idee zum 30-Jahr-Jubiläum: Seit 26. November gibt es einen musikalischen Adventkalender, für den ganz unterschiedliche Menschen und Gruppen Weihnachtslieder aufgenommen haben – von der zufriedenen Besucherin bis zum Landeshauptmann. Mit Text und Noten zum Mitsingen auf der Homepage des Steirischen Volksliedwerkes.

 

Das Büro ist die erste Adresse für Fragen zu Liedern, Geschichten und Bräuchen rund um Weihnachten. Man findet es in der Adventzeit im Steirischen Heimatwerk in der Sporgasse. Gerne erzählt Eva Maria Hois, dass sich Menschen oft gerührt beim Team bedanken, weil sie eine Erinnerungslücke zur Kindheit, an die Eltern oder Großeltern schließen konnten.

An der Beliebtheitsskala der Lieder ändert sich wenig, weiß die Büroleiterin. „Es wird scho glei dumpa“ und „O Jubel, o Freud“ sind es auch, die derzeit 3-mal am Tag am Glockenspielplatz erklingen und natürlich Stille Nacht, um 11.00, 15.00 und 18.00 Uhr. 

 

Als ältestes deutschsprachiges Weihnachtslied gilt „Sei uns willkommen Herre Christ“, es wurde im 14. Jahrhundert in der Mitternachtsmesse gesungen. So wirklich Eingang in die Privatsphäre fanden Weihnachtslieder erst im 18. und 19. Jahrhundert. 

 

Ich habe mich ja schon als Fan dieser besonderen Zeit geoutet. Vor der Pandemie, als die Welt noch für die meisten von uns in Ordnung war, begann „meine“ Weihnachtszeit mit einem Adventkonzert in Kärnten. Entweder mit dem Singkreis Porcia oder den Seltenheimern. Eva Maria Hois meint, dass für viele Grazerinnen und Grazer die Hirten- und Krippenlieder-Konzerte in der Antoniuskirche den Advent einläuten. Es gibt sie seit unglaublichen 105 Jahren. In meiner Zeit im Kärntner Tourismus haben wir einen kleinen Chor ins Leben gerufen einfach so aus Freude am Singen. Zwei Kolleginnen haben erkannt, dass sie zu Höherem berufen sind und singen seither bei den Seltenheimern. Und nun darbe ich schon seit 2 Jahren ohne Adventkonzert und muss zu Ersatzbefriedigungen greifen. Kekse essen zum Beispiel. Eine Kollegin hat mir zum Pensionsantritt ein lebenslanges Weihnachtskeks-Abo geschenkt. Eine geniale Idee. Selber singen hilft auch: meine derzeitigen Favoriten sind „Wo is denn im Schnee noch a Wegle zu dir“ und das "Kalenderlied". Wer das mit dem Kalender vom Singkreis Seltenheim hören möchte, klickt hier und für "das Wegle im Schnee" vom Singkreis Porcia hier. Ich übe weiter ...

 

Büro für Weihnachtslieder im Steirischen Heimatwerk, Sporgasse 23, 0316/908635-52, geöffnet bis Mittwoch 22.12., weihnachtslieder@steirisches-volksliedwerk.at * Musikalischer Adventkalender: www.steirisches-volksliedwerk.at * Weltweit kommerziell am erfolgreichsten soll Last Christmas von Wham! sein