Sehenswürdigkeiten im Miniaturformat

Kleine Architekturmodelle ergänzen manchmal die bedeutsamen Originale. Und das nicht ohne Grund. Es sind Tastmodelle, die blinde und sehbehinderte Menschen beim Begreifen unterstützen.

 

Es ist eine tolle Idee, die Stadtrat Kurt Hohensinner aus dem kalifornischen Disneyland mitgebracht hat. Dort stehen Sehenswürdigkeiten und Figuren im Kleinformat zum Angreifen zur Verfügung. Der Behindertenpädagoge, heute Stadtrat für Bildung und Integration, Sport und Kultur hat dafür gesorgt, dass es auch in Graz einige Tastmodelle gibt. Sie machen die äußere Form von Gebäuden für blinde und sehbehinderte Menschen erlebbar.

 

Die kleinen Kopien begeistern in der Zwischenzeit aber so ziemlich alle, die sie entdecken. Wo sie sind? Vor dem Kunsthaus, beim Rathaus, beim Landhaus, vor der Oper und in der Nähe des Uhrturms. Es soll auch eine Murinsel gegeben haben, aber die wurde leider geklaut. Die Graz-Miniaturen stehen auf Podesten und geben detailgetreu die Architektur des Originals wieder. Es wäre schön, wenn die Initiative weitergeführt wird z. B. mit dem Dom und dem Mausoleum. 

 

Ich selbst habe einen besonderen Hang zum Kleinen. Wann immer es etwas im Kleinformat gibt, hat es bei mir Vorzug. Ich kaufe niemals eine große Schokolade, sondern viele kleine. Statt Farfalle sind es Mini-Farfalle, statt Frankfurter sind es Mini-Frankfurter und bei Marmelade greife ich zu den kleinsten Gläsern. Es gibt antike Mokka-Häferln und Mini-Salzstreuer für jeden Gast. Wein und Prosecco werden aus kleinen Flaschen getrunken. Man nennt so etwas glaube ich eine Macke. Was bei mir schon immer so war, entwickelt sich seit dem Siegeszug der Kleinstkaffeemengen in ihren Kapseln allerdings zum allgemeinen Trend. Mein Freundeskreis ist dazu geteilter Meinung. Die ökologische Fraktion hält das für den totalen Verpackungswahnsinn, die ökonomische Fraktion schüttelt den Kopf über die Geldverschwendung und die therapeutische Fraktion hat den Grund für das merkwürdige Verhalten entschlüsselt. Ich hatte als Kind nie eine Puppenküche oder ein Puppenhaus und auch keinen Kaufladen. Ein klassischer Fall von Spätfolgen. Ich führe zu meiner Verteidigung an, dass nie etwas vergammelt, dass die Abwechslung größer und die Auswahl individueller ist und dass alles viel netter ausschaut. Ich könnte natürlich auch die Anschaffung einer Puppenküche in Erwägung ziehen …

 

Mehr Infos zu den kleinen Gebäuden: de.wikipedia.org/wiki/Graz-Miniaturen * Verpackungstrends wohl auch für 2021: www.eggerdruck.de/die-acht-wichtigsten-verpackungstrends-fuer-2020 * Spielküchen aus Holz unter www.wunsch-kind.at/holz-spielkueche/