Blausternchen im Stadtpark

Einen besonders zauberhaften Anblick bietet derzeit die Blausternchenwiese im Stadtpark. Zu finden ist sie unter einem uralten Baumriesen. Wer diesen Baum nicht kennt, für den gibt es im Text einen kleinen Hinweis.

 

Es ist Frühling, wenn die Blausternchen im Stadtpark blühen, so sagen es die Grazerinnen und Grazer. Und momentan sind sie in voller Blüte. Sie wachsen unter einem der ältesten Bäume im Park. Er stammt noch aus der Erstbepflanzung um 1870, ein riesiger Kaukasischer Flügelnussbaum. Zugeordnet wird er den Walnussgewächsen, seine Nussfrüchte haben tatsächlich Flügel, daher der Name. Da er schon bruchgefährdet ist, ist er seit 2010 rundum eingezäunt. Darunter ist im Moment ein Teppich von blauen Blüten, nur unterbrochen von ein paar lilarötlichen Krokussen. Die Stadtgärtnerei ist besonders stolz auf die Blausternchenwiese. Sowohl die Baumart wie auch die Blausternchen haben ihre ursprüngliche Heimat im Kaukasus. Insgesamt gibt es im Stadtpark ca. 2.000 Bäume, der Park steht seit 1987 unter Naturschutz und seit 2002 sogar unter Denkmalschutz.

 

Wer den Blausternchenteppich noch nicht gesehen hat, sollte unbedingt zu Ostern einen Spaziergang in der Nähe des Stadtparkbrunnens einplanen. Blau ist ja die Farbe der Romantik und der Sehnsucht nach Liebe und Glück und das passt vielleicht ganz gut in die gerade nicht ganz einfache Zeit.

 

Mich erinnert die blaue Pracht an ein Gedicht, das Generationen von Schülerinnen und Schülern auswendig gelernt haben: „Frühling lässt sein blaues Band …..“. Altersmäßig korrekt melden sich auch andere Geschichten aus dem Langzeitgedächtnis zurück: In jenen Jahren habe ich für unsere Schülerzeitung bekannte Verse auf aktuelle Situationen und handelnde Personen umgedichtet. Manche wurden von den musikalischen Kolleginnen dann vertont und zum Klassenhit. Ich weiß, ich begehe ein Sakrileg, aber ich kann nicht widerstehen und versuch’s noch einmal ...  

 

Kaukasische Flügelnuss, Pterocarya fraxinifolia * Blaustern, auch Scilla, ist eine Zwiebelblume und gehört zu den Spargelgewächsen * Das Original von Mörike: … ahnungsvoll das Land. Veilchen träumen schon, wollen balde kommen. Horch … du bist’s! Dich hab ich vernommen.