Im Sommer blüh‘n wieder die Bäume

Die Trompetenbäume beeindrucken uns gerade mit ihrer Blütenpracht. Aber auch sonst blüht es allerorten in den Baumkronen der Stadt. Ein Festschmaus für die Augen und im wahrsten Sinne des Wortes für die Bienen.

 

Meinen Schönheitswettbewerb bei den Trompetenbäumen gewinnt eine Baumgruppe im Eggenberger Schlosspark. Die Bäume blühen nur kurze Zeit und verbreiten dabei einen wunderbaren Duft. Die Bezeichnung soll sich an der Form der Blüten orientieren. Auch wenn das nicht ganz nachvollziehbar ist, so ist der Baum jetzt Ende Juni einfach ein wunderschöner Anblick. Zum Beispiel bei mir am Murradweg an der Ecke zu den GAK-Tennisplätzen und ein bisschen weiter nördlich, am Universitätsgelände auf dem Weg vom Haupthaus zur Bibliothek oder im Stadtpark. Der Trompetenbaum wie er bei uns vorkommt, ist nordamerikanischen Ursprungs.

 

Diese Blog-Geschichte hätte eigentlich dem Japanischen Schnurbaum gehört. Aufmerksame Leserinnen und Leser wissen aber in der Zwischenzeit, dass sie es mit jemandem zu tun haben, dessen botanische Kenntnisse sich in relativ engen Grenzen bewegen. Vielleicht wäre es besser die Finger und Tasten von solchen Themen zu lassen oder sie nur unter fachkundiger Leitung anzugehen. Das hat sich ja zum Beispiel bei der Geschichte über Frühlingsblüher- und -blüherinnen im Stadtpark bewährt. Aber wer hätte vermutet, dass man über einen Japanischen Schnurbaum stolpern kann. Wobei Schnur und Stolpern passt ja irgendwie. 

 

Aber das, was jetzt so wunderbar gelb blühend strahlt – zum Beispiel am Jakominiplatz oder am Karmeliterplatz – sind keine Japanischen Schnurbäume. Es sind Blasenbäume oder im Volksmund Blaseneschen. Der Grazer Baumkataster hat mich gerade noch vor der japanischen Peinlichkeit gerettet, meine Pflanzen-App hatte ich gar nicht eingesetzt, weil ich mich in botanischer Sicherheit wähnte. Die gelbe Blütenpracht wird noch einige Zeit anhalten, vielleicht sogar bis die Japanischen Schnurbäume blühen.

 

Die Blasenesche, die es aus Ostasien zu uns verschlagen hat, ist ein Klimagewinner und verträgt den Trockenstress in der Stadt ganz gut. Zudem mögen die Bienen die lockeren Blütenrispen besonders gern, weil sie dort ganz leicht zu ihrer Nahrung kommen. Auf dem Foto hat sich sogar eine Biene versteckt. Die Früchte der Blaseneschen sind wie die Blüten sehr attraktiv. Sie schauen aus wie kleine Lampions oder eben Blasen, aber bis wir sie zu sehen bekommen, dauert es noch etwas. 

 

Einen netten Anblick gab es vor Kurzem auf dem Schloßbergplatz: Einen kleinen Blumenuhrturm der Holding Graz. Ich hatte Glück, dass ich gerade im richtigen  Zeitfenster vorbeigekommen bin. So ist der bunte Kurzzeit-Uhrturm jetzt in meinem Blog verewigt. Rechts auf dem Foto sieht man übrigens einen weiteren Sommerblüher, den Götterbaum. 

 

Der ursprünglich geplante Star der Geschichte, der Japanische Schnurbaum blüht erst im August. Er scheint gut geeignet für das zunehmend wärmere und trockenere Klima. Die Abteilung für Grünraum und Gewässer der Stadt Graz arbeitet proaktiv an den Herausforderungen und pflanzt jetzt schon klimaresilientere Baumarten. Ergänzend wird das Stockholmsystem eingesetzt, bei dem ein großzügigerer Wurzelraum mit Schotter und Kompost die Vitalität der Bäume unterstützt. Bepflanzte Tiefbeete werden unmittelbar von nahen Dachrinnen versorgt. Das alles wird beobachtet und gemessen, um fundierte Entscheidungsgrundlagen zu erhalten. Der Schnurbaum ist einer der Favoriten. 

 

Der blumige Uhrturm hat mir in Erinnerung gerufen, dass ich das Einstiegsfoto aktualisieren sollte. Der Wintermantel ist nicht mehr zeitgemäß und der Hintergrund könnte etwas Grün vertragen …

 

 

Bäume suchen und finden im Grazer Baumkataster nach Adressen, den Nummern auf den kleinen Baumschildchen oder den Baumarten