Frosti(g) und doch stimmungsvoll

Die weltgrößte Eiskrippe, ein Kunstwerk von Kimmo Frosti, strahlt erst so richtig durch das magische Farbenspiel. Wie überhaupt das weihnachtliche Lichtermeer in der Stadt ein echter Stimmungsbooster ist.

 

Dabei ist die Weihnachtsbeleuchtung gar nicht so alt. Es war 1882, 3 Jahre nachdem Edison seine Glühbirne patentieren ließ. Einer seiner Mitarbeiter namens Johnson präsentierte am 22. Dezember in New York City den ersten elektrisch beleuchteten Weihnachtsbaum mit 80 roten, weißen und blauen handgefertigten Glühbirnen in der Größe von Nüssen. Die erste elektrische Lichterkette brachte die General Electric Company im Dezember 1901 in New Jersey auf den Markt. Das Beleuchten öffentlich aufgestellter Weihnachtsbäume begann im frühen 20. Jahrhundert. Und erst Mitte des 20. Jahrhunderts wurde es üblich, elektrische Lichterketten entlang von Straßen und Gebäuden anzubringen. In der Zwischenzeit hat die Glühlampe ausgedient und unzählige technische Neuerungen machen ein viel kreativeres und energieeffizienteres Lichterlebnis möglich. 

 

Die neueste Errungenschaft ist in der Herrengasse zu sehen. Die „falling christmas trees“ sind nach 16 Jahren in die Schmiedgasse umgezogen und machen sich dort viel besser. Sie sind übrigens echt. In der Herrengasse gibt es jetzt 38.400 RGB-Lichtpunkte. RGB? Nachgelesen und umformuliert ist es eine Art Mini-Mischpult, das aus Rot, Grün und Blau alle erdenklichen Farben erzeugen kann. Neu sind auch zwei Lichtobjekte, der Uhrturm am Eisernen Tor und der Graz-Schriftzug am Hauptplatz. Es lohnt sich mehrmals durch die Herrengasse zu spazieren, um alle animierten Lichtbilder zu sehen. Anfang und Ende sind statisch. Holding und Energie Graz sind für die Weihnachtsbeleuchtung in 66 Grazer Straßen mit 650.000 LED-Lampen zuständig. Allein auf dem über 23 Meter hohen Christbaum am Hauptplatz sind es mehr als 25.000. Und dann gibt es auch noch die Lichtprojektion am Rathaus, die Weihnachtsbim und die vielen leuchtend dekorierten Fassaden, Schaufenster und Adventmärkte.

 

Wenn der Kalender und die Lichter der Stadt trotz sonderbarem Ausnahmezustand die Menschen auf Weihnachten einstimmen, ist auch zu Hause das große Dekorieren angesagt. In meiner Wohnung erwartet mich eine romantische Kerzenwelt, den Balkon überlasse ich der warmen Jahreszeit. Im Wohnhaus gegenüber ziehen ohnehin einige Rentiere ihren Schlitten über die große Terrasse. Auch okay, eigentlich sogar ziemlich nett. Den Energieverbrauch für die öffentliche und private Weihnachtsbeleuchtung blenden wir einfach zugunsten der schönen Stimmung aus. Mein Favorit in der Stadt ist die Eiskrippe. Ich finde die Beleuchtung durch die Integration der Arkaden besonders eindrucksvoll. Außerdem ist es im Landhaushof besinnlicher und ab und zu erklingen live weihnachtliche Melodien.

 

Die Krippe gibt es bereits seit 25 Jahren. Und sie sorgt immer noch für weltweites Interesse. Initiiert hat das Projekt der Wahlkärntner und weltmeisterliche Eisschnitzer Gert Hödl. Heute ist der Finne Kimmo Frosti, der wirklich so heißt, mit seinem Team für die Gestaltung der Krippe verantwortlich. Damit die Figuren bei jedem Wetter durchhalten gibt es Maria, Josef, das Jesuskind und die Heiligen drei Könige auch in Reserve. Die weltgrößte Eiskrippe ist ca. 8 Meter breit, 4 Meter hoch und 35 Tonnen schwer. Zu sehen ist sie auch über eine Webcam, am besten erst ab 16.00 Uhr. Fröhliche und erleuchtete Weihnachten! 

 

Mehr zur Weihnachtsbeleuchtung und zum Advent in Graz: www.holding-graz.at/de/herrengasse-neue-weihnachtsbeleuchtung oder www.graztourismus.at/advent/de/highlights oder Videos wie zum Beispiel von Steirerwerk: www.youtube.com/watch?v=_-eoENKA_ag